Von Serbien kommend, passieren wir die 2 Grenzkontrollen. Aus Serbien raus ist mit ein bisschen Anstehen verbunden, geht dann aber doch relativ flott. Die Einreise nach Bulgarien dauert entschieden länger. Gefühlt wird jedem dritten Fahrzeug erst nach Öffnung des Kofferraumes die Durchfahrt gewährt. Nach einiger Zeit ist auch das geschafft, wir sind in Bulgarien. Nur noch rasch die Vignette organisieren, und dann ab zum Stellplatz im Speckgürtel Sofias.
Der Stellplatz ist mit 10€/Nacht (Wohnmobil, 2 Personen, ohne Strom) günstig. Die sanitären Anlagen entsprechen nicht dem deutschen Standard, aber das haben wir auch nicht erwartet. Ein wichtiger Punkt für uns ist nicht nur die Lage, sondern auch die vorhandene Waschmaschine. Ja, es ist mal wieder Zeit Wäsche zu waschen 🙂
Pro Waschgang berechnet Ivan, der Platzinhaber, 2€. Waschmittel ist selbstverständlich nicht inbegriffen, wir haben welches an Board.
Unser Stellplatz ist ca. 5 Gehminuten von der Metro-Station entfernt. Mit der Metro fahren wir für umgerechnet 80 Cent pro Person 7 Stationen bis ins Zentrum von Sofia. Wir erkunden die Hauptstadt Bulgariens knappe 4 Stunden zu Fuß. Es zeigen sich reichlich beeindruckende Fassaden. Die Markthalle hat derzeit leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. So wie es aussieht, wird die Halle auch nicht ganz so schnell wieder geöffnet.
Sofia
Nach unserem Sofia-Städtetrip fahren wir mit der Metro zurück zu unserem Stellplatz. Wir packen alles zusammen, und fahren anschließend in Richtung Rila Gebirge.
Saparewa Banja
Wir machen einen Zwischenstopp in Saparewa Banja, um uns den im Internet angepriesenen einzigen aktiven Geysir Südeuropas anzuschauen. Wir parken ab, gehen in den Park wo sich der Geysir befinden soll, und sind ziemlich enttäuscht. Hätten wir zum Abgleich nicht die Bilder aus dem Internet angeschaut, hätten wir es nicht für möglich gehalten, dass dies der tolle Geysir sein soll. Leider mag man sich hier nicht hinsetzen und diesen Geysir bewundern, sieht einfach nicht schön aus. Schade.
Wir fahren nach kurzer Zeit weiter. Ziel ist ein Übernachtungsplatz in der Nähe des Sessellifts, mit dem wir am nächsten Tag zu dem Startpunkt der 7-Seen-Wanderung aufbrechen wollen.
Rila Gebirge
7-Seen-Wanderung
Der Parkplatz am Lift kostet 10 BGN, und man kann dann den ganzen Tag dort parken. Sogar übernachten ist hier erlaubt. Morgens ab 8 Uhr werden dann erneut 10 BGN kassiert. Um diesen kostenpflichtigen Parkplatz kommt man im Grunde nicht herum. Alle sonstigen Parkmöglichkeiten sind viel zu weit entfernt von der Liftstation.
Der Sessellift kostet für Erwachsene 15 BGN bei einfacher Fahrt, und 25 BGN bei kombinierter Berg- und Talfahrt. Das Kassenhäuschen, ein paar Meter von der Liftstation entfernt, beginnt 9 Uhr mit dem Ticketverkauf. Der Lift startet ebenfalls 9 Uhr. Wir sind an diesem Morgen die ersten am Kassenhäuschen.
Mit dem Sessellift fahren wir ca. 30 Min., dann sind wir oben angekommen. Wir starten direkt mit unserer Wanderung. Zunächst geht es etliche Höhenmeter auf einer rot ausgeschilderten Wanderroute bergauf. Bisher steht der Nebel noch gut, und die Wolkendecke ist dicht. Die Sicht ist nicht optimal. Die Sonne gibt jedoch ihr Bestes, und schafft es im Laufe der Wanderung immer wieder durch die Wolkendecke zu blinzeln. Natürlich, mit der Sonneinstrahlung färbt sich das Wasser der Seen in viel schönere Farben. Das genießen wir.
Insgesamt, mit kleineren Pausen, wandern wir gut 4,5 Stunden durch diese wunderbare Landschaft. Der Weg ist zwischendurch sehr matschig (am Vortag hatte es viel geregnet), und zum Teil auch durch reichlich Schottersteine mit Bedacht zu gehen. Die Umgebung ist jedoch wunderschön. Zum Teil liegt noch Schnee, welcher sich beeindruckend in den Seen spiegelt. Absolut empfehlenswert, diese Wanderung. Nur bitte plant dieses Erlebnis nicht für ein Wochenende ein. Es könnte ziemlich überfüllt sein. Es bilden sich lange Schlangen an Kasse und Lift, und auch bei der Wanderung ist es anstrengend, wenn man von so vielen anderen Touristen umgeben ist.
Nach der Wanderung fahren wir direkt weiter in Richtung Kloster. Das sind von hier aus knappe 90 Kilometer.
Rila Kloster
Bezüglich der Parkplatzsituation am Kloster hatten wir uns bereits vorab belesen. Hier beginnen die Preise bei 5 BGN, und enden bei 20 BGN. Von einigen Wohnmobilisten hatten wir bereits gelesen, dass 20 BGN berechnet wurden. Das ist eigentlich der Preis für die Reisebusse. 20 BGN sind natürlich ganz schön happig, wenn man sich eigentlich nur das Kloster ansehen möchte. Wir lesen, dass es weniger Meter vor dem Hauptparkplatz einige Parkbuchten geben soll, welche kostenfrei sind. Alles klar, wir parken in einer dieser Buchten, und sind in 3 Min. Fußweg bereits am Kloster. Besser geht es wohl kaum.
Der Eintritt in das Kloster ist kostenfrei. Nur für das Museum und den Turmaufstieg wird eine kleine Gebühr fällig. Wir besuchen weder das Museum, noch machen wir den Turmaufstieg. Dennoch, die Klosteranlage ist wirklich sehenswert. Wir haben es nicht bereut die Strecke hierher gefahren zu sein. Eigentlich wollten wir noch bis zur Höhle fahren, jedoch geht es langsam auf den Abend zu, und so beschließen wir , stattdessen unseren Übernachtungsplatz anzufahren.
Morgen führt uns unser Weg in das Pirin Gebirge.